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Video der Cosby-Band vom abc-Schulzentrum in Mpemba

 

 

Rundschreiben 119

 

Zum Advent 2023 [mehr...]

 

Rundschreiben 118

 

ganz schön sportlich war meine 23. Malawi-Reise vom 14. bis 27. April 23
mit 15 Schulbesuchen und 6 Baustellen! [mehr...]

 

Rundschreiben 116

 

meine 22. Malawi-Reise war eine harte Tour! Nur vergleichbar mit Motocross auf unwegsamen Pisten. [mehr...]

 

Rundschreiben 113

 

Wir saßen unter einem Jakaranda-Baum in Afrika [mehr...]

 

News-Archiv [mehr...]

 

Rundschreiben 86

 

Essen, den 07.05.10Flugblatt

abc-Schulen in Afrika

 

Die 3. eingeweiht (!)
Die 4. wird gebaut (?!)

 

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Mitglieder,

 

am 1.Mai wurde unsere 3. Schule in Malawi,
die Makota Secondary – abc-School of Dedza, feierlich eingeweiht! Es war ein großes Fest mit 50 Ehrengästen - den „Officials“, den 220 Schülern, Eltern, Lehrern und vielen Bewohnern umliegender Dörfer. Die Zeremonie dauerte über 3 ½ Stunden mit (zu) vielen, (zu) langen Reden, Tänzen, Sketchen Gesängen und Gebeten. Die Menschen dort zeigten mit großer Herzlichkeit ihre Freude und Dankbarkeit. Immer wieder hieß es, ich solle allen, die in Deutschland geholfen haben, die Schule zu errichten, ihren Dank weitergeben.

 

Für die Veranstaltung hatten die Schüler sich etwas Besonderes ausgedacht. Sie spielten eine Pressekonferenz. Einer spielte mich  - Franki Kuhni (!), sechs andere Fernseh-, Radio-, Magazin- und Zeitungsleute. Jeder stellte sich vor: „Ich bin Mgali Banga und bin Reporter der BBC London. Meine Frage an Sie Mr. Franki Kuhni, wäre es nicht sehr hilfreich, wenn die Schule mit Solar-Lampen ausgestattet würde? So könnten die Studenten auch abends lernen und irgendwann einen Computer anschließen!“


Der nächste  stellte sich als Korrespondent der African Television Corporation Ltd. vor und fragte nach einem Physik- und Chemieraum, denn die Schulbücher seien sehr wichtig und auf dem neuesten Stand, aber experimentelle Erfahrungen notwendig! So ging das zweimal reihum. Alle Fragen wurden mit großem Beifall bedacht. Gut und Clever! Gut, dass sie mich nicht direkt interviewten. So konnte ich sie mit Freude für Auftritt und Idee loben, ohne zu drucksen und mich an Versprechungen vorbeimogeln zu müssen.

 

Um Solarlampen und -Kocher sollten wir uns aber wirklich kümmern. Ich hatte hier schon mehrfach die Fühler ausgestreckt. Vielleicht kann dort mit unserer Vermittlung eine kleine Produktion entstehen, z.B. bei der Firma, die unsere Schulmöbel herstellt. Falls Sie entsprechende Kontakte zu speziellen Firmen haben, stellen Sie doch bitte eine Verbindung her.

 

Die Sekundar-Schule mit den 4 Klassenräumen für die Schuljahre 9 bis 12 (die
Primarschule geht ja hier von 1 bis 8), der Bibliotheksraum, dem Lehrer-, dem Schulleiterzimmer und den beiden Toilettenhäuschen ist sehr schön geworden. Die Möbel und Schulbänke, alle notwendigen Schulbücher und –Materialien waren schon zum Schulstart seit Anfang Januar im Einsatz. Sogar Bäume und Blumen waren gepflanzt.
Die Lehrerhäuser waren von den Anwohnern gebaut  und schon von den neuen Lehrern bezogen worden. Ein Brunnen ist vorhanden.

Nach Unterzeichnung der Schenkungsurkunden und dem Anschrauben der Namens-Tafel ging es weiter zu 'unserer' Windu-Primary in Mkumphira. Dort waren Schule und Lehrerhäuser gut in Schuss. Mittlerweile sind dort 658 Kinder in der Schule. Gebaut hatten wir sie für 320! Leider war der Brunnen kaputt. Jetzt müssen Frauen und Kinder wieder die weiten Wege zum Fluss machen und das Wasser schleppen.

Die Brunnenbau-Firma hat mir zugesichert, dass die Reparatur, jetzt nach der Regenzeit, kostenlos durchgeführt wird.

 

Abends kamen wir mit dem TA -Traditional Authority  - (in vorrepublikanischen Zeiten ein Provinzkönig) an seinem Wohnsitz in Kasumbu an.

 

Der Grund: Das Land Nordrhein-Westfalen hat uns völlig unerwartet 17 000 Euro Zuschuss für den Bau einer Sekundarschule gewährt. Der Antrag  war 2 Jahre alt und fast vergessen!

 

Wir hatten zwar mit Mühe und Not gerade das Geld für die Makota-Sekundar-Schule - mit Möbeln und Schulbüchern 56 000 Dollar - zusammengekratzt, aber dieser Batzen sollte Anlass genug sein, uns anzustrengen, unsere 4. Schule in Malawi, die Kasumbu Secondary – abc-School im Distrikt Dedza zu bauen.  

 

Bitte helfen Sie mit! Sprechen Sie Ihre Freunde und Bekannten, Schulen und Firmen an! Uns ist schon manches gelungen, so hoffentlich auch dieses Projekt! Sie wissen ja: „The only way to better life - education!“

 

In dem Ort gibt es eine Primarschule. Die älteren Schüler müssen 12 Kilometer zur nächsten Sek.-Schule auf Holperpisten hin- und zurücklaufen. In der Regenzeit unmöglich.

 

Der TA stellte ein großes Grundstück in herrlicher Lage kostenlos zur Verfügung. Die Lehrerhäuser bauen sie selbst. Ein Brunnen ist vorhanden.
Ein Vorvertrag wurde vom TA, einem Lehrer, dem Chief of the Village, dem Chief of the Group und Eltern unterschrieben. Die Firma Msangasanga Constructor Corp., die zu unserer Zufriedenheit die 3 malawischen Schulen gebaut hat, hat einen Kostenvoranschlag zu den gleichen Bedingungen wie die Makota Secondary übergeben.


Wir haben jetzt 22 000 Euronen im Topf – etwa  28 600 Dollar. (Hoffentlich halten die Stabilisierungsmaßnahmen den Euro hoch, sonst wird die Schule teurer.) Es fehlen uns noch 27 400 Dollar – 21 000 €. Die 4-klassigen Sekundarschulen sind ja längst nicht so teuer wie die 8-klassigen Primarschulen. Und Lehrerhäuser brauchen wir hier auch nicht zu bauen.

 

Am Tag zuvor war ich im Norden, um 'unsere' Schule in Chikhosi zu besuchen. Dort sind jetzt 568 Schüler. Vor einem Jahr waren es 443; gebaut hatten wir auch diese für 320, also 40 pro Klasse. Glücklicherweise sind jetzt 7 sehr positiv eingestimmte Primarschullehrer und zwei Volontär-Lehrer vor Ort.
Der Regional-Chef des Kultusministeriums hat Wort gehalten. Die Volontäre, zwei sehr tüchtige, sympathische, junge  Leute, unterstützen wir seit vorigem Jahr monatlich ein wenig. Sie bekommen nämlich kein Gehalt, bis sie examinierte Lehrer sind. Die Primarschullehrer verdienen 10 000 Kwacha – 50 Euro im Monat!

 

Die Chambala Primary  abc-Schule war in guter Verfassung. Die Lehrerhäuser leider nicht. Termiten hatten das Gebälk der Dächer zer- und aufgefressen. Es blieben nur noch papierartige Hüllen der Balken und Stempel übrig, so dass die Dächer eingekracht sind. Mit vollem Umweltbewusstsein sind wir dann nach Kasungu in die Distrikthauptstadt gefahren, um für 135 Dollar 20 Liter Termitengift zu kaufen. Dazu habe ich noch 2000 Dollar für die Reparaturen, Ausbesserungen und ein paar Regale zugesagt.

 

Hinter den Lehrerhäusern hatten sie sorgfältig Gärten für Bohnen, Erdnüsse, Gurken und Süßkartoffeln angelegt, damit sie mit ihren Familien einigermaßen über die Runden kommen. So auch in Mkumphira und Makota. Mit den Chiefs wurde um größere Anbau-Flächen verhandelt.

 

Vor der Schule waren Blumenbeete angelegt. Alle Lehrer, Schüler und Anwohner sind sehr stolz auf ihre schöne, gut ausgestattete, aber jetzt schon viel zu enge Schule.
Neben der Schule haben die Chiefs ein großes Grundstück zur Verfügung gestellt und planiert. Es dient jetzt als  Spiel-, Sport- und Fußballplatz.

 

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder, Freunde und Förderer der abc, wir haben es immerhin geschafft, dass 1 446 Kinder und Jugendliche mehr in Malawi eine Schule haben, die ihnen eine bessere, chancenreichere Zukunft ermöglicht. Mit der 4. Schule wären es 1 666. Die Schulen kommen Mädchen und Jungen aus ärmsten Familien und Waisen zugute.

 

Herzlichen Dank dafür! Herzlichen Dank an Schüler, Eltern und Lehrer in Dorsten, Gladbeck, Gelsenkirchen, Essen, Duisburg, Düsseldorf, Bochum, Wuppertal und Köln für ihren Einsatz bei Schulfesten, Aufführungen und Sponsorenläufen. Gerne komme ich sie wieder besuchen, um den Schülern zu berichten. Vielen Dank an alle Spender, Firmen und Sparkassen  für ihre große Hilfe!
Herzlichen Dank auch den Redakteuren von NRZ, WAZ, Westfälischer Rundschau, Dorstener Zeitung, Recklinghäuser Zeitung, der Zeitschriften Grundschule und Didacta für ihre wohlwollende Berichterstattung und Unterstützung.

 

„Viele Tropfen sind ein Meer!“

Alles Gute für Sie und Ihre Lieben!

Signatur Kuhn

F.-J. Kuhn

 

 

Aufgespießtes


(Nachtrag zum Rundschreiben 86 )
Die 7. Malawi-Reise war eine Hindernistour. Die Lufthansa hatte Verspätung, der Anschluss war weg. Die Folge - 2 Tage Zwangsaufenthalt in Johannesburg. Dort spricht man nur über Mord und Totschlag. Banken holen ihre Kunden in gepanzerten Limousinen ab.

 

Mit mir war ein Kanadier in Johannesburg gestrandet. Er kümmert sich um Waisen in Malawi. Es gibt dort 1,4 Millionen Waisen und Halbwaisen! Das sind über 20% der Kinder des Landes! –Aids, Malaria, Gelbfieber…

 

In Malawi musste ich, was ich in 4 Tagen machen wollte, auf 2 pressen. Wir waren mit 12 Personen in einem klapprigen VW-Bus stundenlang auf schlimmsten Pisten mit tiefen Löchern, starken Rippen, großen Steinen unterwegs. Nachts zurück, zusätzlich mit 4 lebendigen (!) Hühnern und einem Sack Kartoffeln. Der Fahrer war ne Wucht!

 

In den Städten tut sich was. Auf dem Lande springt einen nach wie vor die nackte Armut an. Frauen schleppen von weit her Baumstämme und große Äste auf dem Kopf nach Hause. Männer machen daraus Holzkohle, Kinder verkaufen sie am Straßenrand.
Dieses Mal brachte die Regenzeit genug Wasser, so dass man eine gute Ernte erwarten kann.

 

Der Taxifahrer, der mich zum Schulbuchlager brachte, las parallel in zwei Bibeln. Eine in Chichewa (Landessprache), die andere in Englisch: „So lerne ich Englisch! Ich vergleiche die Stellen.“ Ich staunte nur, wozu die christliche Botschaft gut sein kann.

 

Unser Helfer, Leiter der Lehrerfortbildung des KM, Patrick Themu, wird in 2 Jahren Parlamentsmitglied. „Das verdanke ich Euch! Ich werde Minister!“ „Ist das sicher?“
„Sicher!“ „Bist du dann in der richtigen Partei?“ „That is what I have to check!“

 

In Südafrika und Malawi fand ich in den 5 Tagen nur drei Nachrichten aus Deutschland in den Tageszeitungen. – Bischof schlägt Kinder – Bayern schlägt Lyon – Wer Kreuze in Schulen bannt, darf nicht Mitglied einer christlichen Partei sein –.

 

Aber viel über China. Z.B. China kauft Afrika oder China investiert 9,9 Mrd. in Liberia!


(Das entspricht dem gesamten  Entwicklungshilfe-Etat von Deutschland.)

Saudi Arabien gibt 25 % des Staatseinkommens für Bildung aus. Baut Uni für 40 000 Studentinnen! Golfstaaten bis 30 % für Bildung. Ein Grund: 60% der Bevölkerung ist dort unter 25 Jahren.
Enorm welche Summen in den aufstrebenden Ländern China, Indien, Malaysia, Singapur u.a. in Bildung investiert wird. Indien baut 7 500 Berufsschulen aus dem Stand.

 

Die Einordnung der Länder in 1. bis 4. Welt stimmt schon lange nicht mehr! Habe sie - nur für mich - neu sortiert:

1. die museale Welt – mit zum Teil saturierter, z.T. ahnungsloser Bevölkerung (Beispiel Italien, Deutschland)

2. die  dynamische Welt – mit explodierender, hoch engagierter Bevölkerung (Singapur)

3. die ambivalente Welt – lebt von Ressourcen, mit Oligarchien und abgehängter Bevölkerung (Russland)

4. die ohnmächtige Welt – lebt ohne wohlfeile Produkte, mit hilfloser, oft vergessener Bevölkerung.

 

F.-J. Kuhn


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