Rundschreiben 120
Liebe Freunde und Mitglieder, Spender und Förderer,
zurück von meiner 24. Malawi-Reise vom 10. bis 27.4.2024 mit 28 Stationen bei Schulen, Baustellen und Officials möchte ich Ihnen berichten, wie sich unser Engagement in Malawi weiterentwickelt hat. Mit Glück und großer Freude können wir in diesem 40. Jahr des Bestehens unserer abc-Gesellschaft 8 weitere schulische Einrichtungen bauen – 3 Senior-Primaries, 4 Primaries und 1 Secondary.
Das bedeutet, wir werden am Ende des Jahres 2024 in Malawi 52 und insgesamt 62 abc-Schulen mit rund 30 000 Schülern gebaut, eingerichtet, ausgestattet und übergeben haben.
Dazu viele Brunnen, Solaranlagen und Lehrerhäuser. Nicht zu vergessen die vielen Sonderleistungen bei Anschaffungen, z. B. Laptops, Printer und Router für die Schulverwaltung, Außenspielgeräte für die beiden Preschools, Materialpakete für Schüler und Lehrer, Physik- und Chemiegeräte, Musikinstrumente, Nahrungsmittel, Wiederaufbau weggeschwemmter Häuser, unsere Flutopferhilfen u.v.a.m.
All das NOT-wendige haben wir den vielen, großzügigen Spendern, Sponsoren, Firmen und Stiftungen zu verdanken. Ein herzliches Dankeschön soll ich allen von meinen Schul- und Baustellen-Besuchen überbringen! Auch wir drei Vorständler danken Ihnen sehr für die große, anhaltende Hilfsbereitschaft.
Malawi ist und bleibt ein stark gebeuteltes Land. Die Abwertung der Währung im November von 44 % und die Inflation von 27% haben gewaltige Spuren hinterlassen ... und das bei gleichbleibenden Einkommen und Lehrergehältern. Die Arbeitslosigkeit ist gewaltig! Im Süden des Landes leiden offiziell 2 Millionen Menschen große Not. Der zusätzliche Grund: Dort hatte die große Flut im Frühjahr 23 die Saat weggeschwemmt, und in diesem Jahr setzte die Regenzeit dort zu spät ein und Keimlinge (z.B. von Mais) verdorrten. Als ich die Schulen im Süden besuchte, klagten die Schulleiter, Lehrer und Eltern-Komitees ihr Leid. Eine Schulleiterin: „Hier herrscht Hunger!"
Bei allen Besuchen aber wurde die große Freude und Dankbarkeit deutlich, eine Schule zu haben. Besonders auch den Sponsoren gegenüber. Zwei habe ich zu ihren Schulen begleiten können. Im vorigen Jahr besuchten acht Sponsoren ihre Schulen. Alle waren hoch erfreut und begeistert vom Empfang, den Tänzen, Gesängen und Vorführungen!
Die meisten Schulen sind überfüllt. In einer der Schulen gibt es 1140 Schüler! Zwei Schulen hatten zu wenig Lehrer, obwohl die Distrikt-Education-Manager eine feste Zusage gegeben hatten. Die Sekundarschulen sind meistens Aufbauschulen. Sie fangen also im ersten Jahr mit 40-50 Schülern an. Haben aber schon 10 Lehrer! Die nun drei weitere Jahre sehr wenig zu tun haben. Mein Vorschlag, einige davon den benachbarten Grundschulen auf Zeit auszuleihen, wurde mit der Begründung abgelehnt, das ginge nicht, das seien ja andere Lehrer.
Oft bekomme ich lange Wunschlisten vorgetragen und übergeben. Der größte Wunsch gilt Lehrerhäusern, wenn wir bei diesen Schulen dafür kein Geld zur Verfügung hatten. Verständlich, denn die Lehrer werden von den Behörden entsendet, müssen aber sehen, wo sie unterkommen können. Danach stehen Brunnen und Solaranlagen auf den Bedarfslisten.
Noch von ein paar besonderen Erlebnissen möchte ich Ihnen berichten.
Im Süden auf dem Weg zu einer Baustelle fuhren wir durch große Teeplantagen. Danach über schlimme Pisten durch Buschwerk und spärlichen Wald. Plötzlich kamen über 100 Frauen auf unser Auto zu - sie jubelten, tanzten und lachten.
Sie hatten auf uns gewartet und tanzten den letzten Kilometer zur Baustelle vor uns her. An der Baustelle warteten die Chiefs, die Officials und die Parlamentsabgeordnete. Dann ging ein unbeschreibliches „Volksfest" los!
Ähnliches ist im Salima Distrikt an einer Baustelle und der in 2023 übergebenen Mlambe-Grundschule geschehen. Die Tradtional Authority und Headchief Fanny Kodzubwe: „Bevor ihr kamt, konnte in meinem großen Bezirk kaum einer lesen und schreiben. Jetzt weiß ich, dass es nach 12 Jahren viele können!“
Im Salima-Distrikt hatte ich ein Meeting für die Besichtigung und Übernahme eines größeren Grundstücks für eine Berufsschule – Vocational Training Center – für Basisberufe – Schneider, Maurer, Glaser, Klempner Elektriker, Solartechniker. Neben der Ausbildung sollten auch von den Lernenden Dinge produziert werden, die für wenig Geld in den umliegenden Dörfern verkauft werden können.
In 2022 und 2023 hatte ich das große Berufsschulzentrum von Don Bosco mit l 000 Auszubildenden in Lilongwe besucht. Wir haben nicht die Kompetenz, wissen nicht, welche Maschinen und Materialien benötigt werden, was wie gelehrt und produziert werden kann.
Don Bosco hat all das, kann all das und ist bereit zu kooperieren, Lehrer zu schicken, den Unterricht durchzuführen, das Curriculum, Methoden, Maschinen und Material zu besorgen.
Unser Sponsor ist bereit, die Werkstätten den Schulungsraum, das Büro und die Lehrerhäuser zu finanzieren. Unser Baumeister ist natürlich begeistert!
Ich hatte bei dem Treffen am vorigen Montag mit dem Pater Provinzial Michael und dem Finanz- und Entwicklungs-Direktor Bruder Nyondo ein ausführliches Gespräch über das Was und Wie.
Der Pater trug bei unserem Treffen das Trikot von Borussia Dortmund! Wenn das kein gutes Vorzeichen ist??!!
Drücken Sie bitte die Daumen, dass das Werk gelinge! Alles Gute für Sie und Ihre Lieben!
Ihr
