Ecuador
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Schulzentrum /
Indianer-Universität
Lehrerwanderakademie
Kinder brauchen eine menschliche, gerechte und effektive Schule. Deshalb kümmert sich Franz-Josef Kuhn, Präsident der abc-Gesellschaft, seit langem intensiv um die Schulreform und hält in vielen Ländern Seminare ab.
So hat er z.B. in Ecuador, Peru und Bolivien Lehrer- Wander-Akademien gegrün- det. Dabei gehen Lehrer von Ort zu Ort und arbeiten mit Lehrern, um gemeinsam die Schule zu verbessern.
32.000 Lehrer haben an den einwöchigen Workshops in allen Provinzen von Ecuador und Bolivien teilgenommen. Viele haben begonnen ihren Unterricht zu Gunsten der Kinder zu verändern. Die Lernmaterialien für den Unterricht werden in Werk- stätten von Straßenkindern aus vorgefertigten Rohlingen erstellt. Weitere Informationen zu
Lehrer-Wander-Akademien
erhalten Sie [hier...].
Erwachsenen-Alphabetisierung
Die Erwachsenen-Alphabetisierung ist die wichtigste Vorraussetzung für die soziale Integration. Um selbstständig und unabhängig zu werden, ist es besonders wichtig, lesen und schreiben zu lernen. Nur dann können die Hauptprobleme Kindersterblichkeit, Fehlernährung und Unterversorgung schrittweise beseitigt und die Lebensbedingungen verbessert werden. Nur so, durch den Bewusstmachungsprozess, wird es auch gelingen, die eigene Kultur zu erhalten. Die abc-Gesellschaft hat viele Materialien für die Alphabetisierung für große Kampagnen in Ecuador und Bolivien (in den Sprachen Quichua, Aymara und Spanisch) hergestellt. Tausende von Indianern haben dadurch schon lesen und schreiben gelernt. Weitere Informationen zur Erwachsenen-Alphabetisierung erhalten Sie [hier...].
Bau eines Schulzentrums
Die abc-Gesellschaft hat mit den Saraguro-Indianern in Tenta, Kanton Saraguro in der Provinz Loja, im Süden des Hochlandes von Ecuador ein Schulzentrum gebaut. Die Zeichnungen und die Finanzierung stammen von der abc-Gesellschaft, die Bauausführung leisteten die Indianer mit Hilfe einiger Fachleute in Eigenleistung - in "Mingas".
Die "Unidad Educativa Intercultural Bilingue abc", bestehend aus einem Kindergarten, einer Grundschule und einem Gymnasium, wurde 1995 bzw. 1999 eingeweiht. Jetzt lernen dort 280 Schüler in einem selbstverwalteten System im Sinne des schülerzentrierten und handlungsorientierten Unterrichts. Zu diesem Zentrum wurden einige Werkstätten, eine Schreinerei, eine Hutmacherei, eine Schmuckwerkstatt und eine Schneiderei eingerichtet. Dazu wurde noch ein Haus für Frauen renoviert und mit Strick- und Nähmaschinen ausgestattet.
Die Eltern haben in Eigeninitiative einen klapprigen Schulbus beschafft und bauen jetzt aus eigenen Mitteln einen Bauernhof für die Versorgung der drei Schulküchen und einer Altenküche auf.
Bau einer Indianer-Universität
In Ecuador hat sich im Dezember 2001 die 1. Indianer - Universität von Südamerika, die „Interkulturelle Universität der Indigenen Nationalitäten und Völker UINPI“ konstituiert.
Sie ist staatlich anerkannt und wird getragen von der CONAIE, der Konföderation der Indigenen Nationalitäten von Ecuador. Diese Uni wird dezentral mit 7 Fakultäten an mehreren Standorten arbeiten: Recht, Schulmedizin und Traditionelles, Pädagogik und Philosophie, Wirtschaft und alternative Entwicklung, Bauwesen und Raumordnung, Wissenschaft der Geschichte und Kultur und Agroökologie. Später soll sich die UINPI in weiteren andinen Regionen in Peru, Bolivien und Chile ausdehnen.
Der Rektor, Dr. jur. Luis Macas, der erste promovierte Indianer Ecuadors und die 7 Dekane der Fakultäten mit ihren jetzt 87 Dozenten leisten eine enorme Aufbauarbeit. Dafür brauchen sie dringend Hilfe. Es fehlt an allen Ecken und Enden! Aus diesem Grunde haben sie den „Senat der wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Förderer“ gegründet. Franz-Josef Kuhn soll sich als Botschafter der Confederación de Nacionalidades Indigenas von Ecuador in Europa um Hilfe kümmern.
Die abc-Gesellschaft hat für die ´Universidad Intercultural de las Nacionalidades y Pueblos Indigenas´ ein Gebäude in Saragro in der Provinz Loja für den Lehrbetrieb der pädagogischen, agroökologischen und der juristischen Fakultät errichtet und feierlich am 12.3.2002 eingeweiht.
Eine Aula, mehrere Seminar- und Vorlesungsräume sowie Büros und Sanitäranlagen wurden mit dem nötigen Inventar geschaffen und mit Computern ausgestattet. Dazu wurde ein großer überdachter, nach allen Seiten offener Raum, der so genannte Mirador, für Musikveranstaltungen und Theateraufführungen, Studenten- und Bürgerversammlung gebaut.
Das abc-Schul-Zentrum in Saraguro wird von der pädagogischen Fakultät als Versuchsschule genutzt. Somit dient das Ganze als Modell für das Land. Die Lehrer, die dort ausgebildet werden, finden später in ganz Ecuador in den sich immer mehr entwickelnden Indianer-Schulen staatlich bezahlte Arbeit und werden als "Schulreformer" aktiv.